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Der Bluthänfling

  • Bluthänflingmännchen im Prachtkleid. Foto Nurida Boddenberg
  • Bluthänflingweibchen im Sommer. Foto: Nurida Boddenberg

Wissenschaftlicher Name: Carduelis cannabina/ Linaria cannabina


Taxonomie: Familie der Finken (Fringillidae)


Größe: 12,5 - 14 cm Gewicht: 15 - 20 g Flügelspannweite: 21 - 25 cm


Zugverhalten: Standvogel/ Teilzieher Brutzeit: April - Juli Brut: 2 - 3 Bruten pro Jahr Beobachtungszeitraum: ganzjährig Gefährdung: Bestand abnehmend


Wie sehen Bluthänflinge aus?

Der Bluthänfling, ein Fink von beeindruckender Schönheit, zeichnet sich durch seine gesellige Natur aus. Oftmals sieht man ihn in lebhaften Schwärmen durch die Luft gleiten. Dabei fällt seine schlanke Gestalt mit dem langen, deutlich gegabelten Schwanz auf. Der graue Schnabel ist – charakteristisch für Finken – kurz und kräftig und läuft spitz zu.

Das Gefieder des Weibchens präsentiert sich in einem braunen Streifenmuster, das durch einen weißen Bauch und einen Wangenfleck ergänzt wird. Im Winter weist das Aussehen des Männchens eine große Ähnlichkeit mit dem des Weibchens auf. Eine zartrosa Brust dient jedoch oftmals als dezenter Hinweis auf sein Geschlecht. Wenn der Sommer naht, erlebt das Männchen eine bemerkenswerte Verwandlung. Durch mechanische Abnutzung im Jahresverlauf wird der rote Kern seiner Federn freigelegt, sodass sich im Sommer eine leuchtend rosarote bis karminrote Brust zeigt. Selbst die Stirn erstrahlt in einem lebhaften Rot, und die Kopffedern nehmen einen hellgrauen Ton an, der deutlich von den bräunlichen Winterfarben abweicht. Auch der Rücken präsentiert sich nun in einem helleren, zimtbraunen Gewand.  Jungvögel weisen hingegen ein gestreiftes Gefieder, welches in schlichten Brauntönen gehalten ist, auf.

Der Bluthänfling, der zur Familie der Finken zählt, erinnert sowohl in seinem Verhalten als auch in seinem Aussehen an andere Vertreter dieser Familie. Insbesondere zum weiblichen Berghänfling und zum Birkenzeisig beider Geschlechter besteht eine optische Ähnlichkeit. Beide haben ebenso wie manche Bluthänflinge einen beigen gestreiften Körper. Der Berghänfling kann jedoch aufgrund seiner hell-rötlich braunen Kehle unterschieden werden, und der Birkenzeisig hebt sich durch eine helle Flügelbinde ab. Im unauffälligen Schlichtkleid, welches Berghänflinge in Herbst und Winter zeigen, ist ihr Schnabel zudem gelblich gefärbt. Zudem werden Bluthänflinge selten auf Bäumen oder hohen Stauden wie andere Finkenarten beobachtet.

Bluthänflinge sind das ganze Jahr in unseren heimischen Gefilden zu sehen. Dennoch sind sie Teilzieher, was in diesem Fall bedeutet, dass einige unserer Brutvögel in den Wintermonaten Kurs auf den wärmeren Süden nehmen, während andere Hänflinge aus dem Norden zu uns stoßen.

Wie singen Bluthänflinge?

Die Stimme des Bluthänflings zeichnet sich durch eine große Vielfalt aus. Im Flug ertönt häufig ein knackiges "tick-itt" oder ein rhythmisches "tett-tett-tett". Sein Gesang, geprägt von ähnlichen rasanten Rufen im Stakkato, wird von melodischen Pfeiftönen durchzogen, die ihm eine hastige, doch harmonische Note verleihen. Seine Melodie wird bereichert durch trillernde, kurze und musikalisch anmutende Pfeiftöne, darunter das liebliche „piUU“, das resonierende „trrüh“ und das eingängige „tu-ki-jüüh“.

Wie alt werden Bluthänflinge?

Die Vögel weisen in der Regel eine recht kurze Lebensspanne auf; in ihrem natürlichen Umfeld erreichen sie durchschnittlich ein Alter von 2 Jahren. Dennoch gibt es Berichte von Hänflingen, die in der freien Natur beeindruckende 8 – 9 Jahre alt geworden sind.

Zu den natürlichen Feinden zählen Raubtiere wie Marder und Wiesel sowie Greifvögel wie Sperber und Habichte. Auch Krähen, Elstern und Eichelhäher können dem Bluthänfling gefährlich werden, da sie manchmal dessen Eier und sogar Jungvögel aus dem Nest stehlen.

Wo leben Bluthänflinge?

Der Bluthänfling bevorzugt offene Landschaften, die von dichten Büschen und Hecken durchzogen sind. Er ist aber auch in Obstgärten, Parks, Küstenheiden oder Weinhängen anzutreffen. Meistens ist er ein Bewohner des Tieflands,  doch zum Teil kann man ihn auch in höheren Lagen finden, insbesondere in den offenen Flächen nahe der Waldgrenze in Gebirgsregionen.

Trotz einer stattlichen Anzahl von 110.000 bis 205.000 Brutpaaren ist der Bestand des Bluthänflings in Gefahr. Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) sind Bluthänflinge gefährdet, wobei der Bestand in den letzten Jahrzehnten um 73% zurückgegangen ist. Die Hauptgründe für diesen Rückgang sind die Zerstörung von Ackerrändern und Feldrainen mit heimischen Wildkräutern, der Einsatz von Herbiziden und die Beseitigung dichter Hecken im Offenland. Es ist daher wichtig, die Notwendigkeit des Schutzes und Erhalts dieses Vogels zu erkennen und Maßnahmen zu seiner Rettung zu ergreifen.

Durch das Anpflanzen und Bewahren von Wildkräutern wie Ampfer, Knöterich, Gänsefuß, Beifuß, Löwenzahn, Mädesüß oder Disteln in Ihrem Garten lässt sich die Ernährung körnerfressender Vögel wie dem Bluthänfling unterstützen. Zudem schätzen nicht nur Bluthänflinge dichte Hecken als geschützte Nistplätze.

Wo brüten Bluthänflinge und wie ziehen sie ihre Jungen auf?

Das Nest, vorwiegend vom Weibchen kunstvoll errichtet, findet sich meist in Hecken und liegt nicht allzu hoch über dem Boden. Für den Nestbau werden feine Halme, Moos und Bastfasern verwendet. Das Innere schmückt sie mit weicher Wolle und Haaren. Überraschenderweise integrieren Hänflinge gelegentlich auch Überreste von Bindfäden, Plastikteilen und anderem zivilisatorischen Abfall. Das Gelege zählt meistens vier bis sechs Eier. Diese haben einen blassblauen oder bläulich-weißen Untergrund und sind mit rosafarbenen oder purpurbraunen Flecken übersät, die sich am stumpferen Ende verdichten. Üblicherweise gibt es bei der Hänflingsfamilie zwei (selten drei) Bruten pro Jahr. Die Bebrütung beginnt sogar, bevor das Gelege vollständig ist. In der Regel übernimmt das Weibchen das Brüten über einen Zeitraum von 12 bis 14 Tagen, doch wenn es um die Fütterung der Jungen geht, sind beide Elternteile für 13 bis 15 Tage engagiert. Während der Brutzeit erweitert der Bluthänfling sein Nahrungsangebot und verfüttert zudem kleine Insekten. In höheren Gebirgslagen kommt es sogar vor, dass sie ihre Jungen mit Samen aus dem Vorjahr füttern.

Was fressen Bluthänflinge?

Der  kurze, breite Schnabel identifiziert ihn als einen Liebhaber von Körnern und Samen. Wildkräuter, die oft noch als "Unkräuter" abgetan werden, sind seine bevorzugten Nahrungsquellen, dazu gehören Klette, Wegerich, Löwenzahn und Knöterich. Eine besondere Vorliebe hat er für Hanfsamen, was ihm im Deutschen seinen Namen „Hänfling“ eingebracht hat. Auch in seinem wissenschaftlichen Namen „Carduelis cannabina“ findet sich der Hinweis auf seine Lieblingsspeise. Obwohl er Baum-Sämereien, insbesondere von Erlen, Birken, Pappeln und Ulmen, nicht abgeneigt ist, ist der Hänfling selten hoch in Bäumen zu finden und fast nie im Wald. Während viele Finkenarten Beeren und fleischige Früchte mögen, meidet der Bluthänfling diese. Der Bluthänfling ernährt sich überwiegend von pflanzlicher Kost. Nur gelegentlich verspeisen sie kleine Insekten und Spinnen.

Typisch Bluthänfling!

Typisch für den männlichen Bluthänfling, neben der bereits erwähnten bemerkenswerten roten Brust, ist auch, dass die Männchen während Balz oft von den Spitzen der Hecken aus ihre Lieder zum Besten geben. Während sie sich in der Brutzeit oft in Paaren aufhalten, bewegen sie sich danach häufig in größeren Schwärmen und weisen dabei oft wellenförmige Flugbahnen von einem Ort zum anderen auf. In den kühleren Monaten des Spätherbstes und Winters gesellen sie sich gerne zu anderen Körnerfressern, wie Finken und Ammern.

Text: Nurida Boddenberg | Foto Bluthänflingmännchen: Nurida Boddenberg | Foto Bluthänflingweibchen: Nurida Boddenberg

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